Montag, 26. Juni 2017

Crowdfoundingplattformen in Deutschland

Crowdfounding erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Denn diese Form der Finazierung ersetzt die Aufnahme eines Kredites bei der Bank. Das Prinzip des Crowdfoundings bezeichnet sich dadurch, dass Geschäftsideen, so ausssergewöhlich sie auch sein mögen, durch eine alternative Finanzierung umgesetzt werden können. Dabei können die Projekte mit Fremdkapital bestritten werden, das der Initiativengründer von anderen Menschen erhält. Alle, die sich an diesem Projekt beteiligen, erhalten eine stille Teilhaberschaft, geben einen partiellen Kredite oder erhalten Gegenleistungen in anderer Form. Über das Crowdfounding können nicht nur Geschäftsideen realisiert werden, sondern es werden auch Hilfsaktionen damit gestartet. Vereine oder Einzelschicksale können davon profitieren. Crowdfounding ist somit eine Möglichkeit geworden, dass junge Köpfe und frische Ideen auch einen Anklang finden können, in dem sie durch die Umsetzung und die Materialisierung dem Endverbraucher nahe gebracht werden können. Besonders Ideen aus Nischen-Bereichen profitieren zunehmend vom Crowdfounding. Im Blick auf die Vermarktung und die Verwirklichung der Idee ist das Internet in der heutigen Zeit das optimale Medium. Hierüber sind viele Interessenten erreichbar und können den jungen Crowdfounder auch mit zahlreichen Vorschlägen und Ideen unterstützen.

Deutsche Crowdfoundingplattformen

Nachdem 2004 im englischsprachigen Raum die ersten Crowdfoundingplattformen gegründet wurden und erfolgreich waren, zog Deutschland im Jahr 2006 nach. Endlich konnten, und können auch heute noch, junge Menschen ohne den finanziellen Background ihre Ideen verwirklichen und den Markt revolutionieren. Auch in der sozialen Ebene findet Crowdfounding eine große Anwendung in Deutschland. Zur Unterstützung von Vereinen oder für die Hilfe eines kranken Kindes. Egal wofür, das Crowdfounding kann eine helfende Hand und ein Zweig der Hoffnung werden. Obwohl diese Vorgehensweise in Deutschland immer noch sehr neu ist, wird sie sehr gern genutzt und es finden sich inzwischen zahlreiche Crowdfoundingplattformen auch im deutschen Netz. Eine Crowdfoundingplattform funktioniert immer nach dem selben Prinzip. Potentielle Crowdfounder haben hier nicht nur die Möglichkeit ihr Projekt zu benennen und Gelder dafür zu sammeln, sondern durch die Betreiber bestehen die Chancen auf eine umfassende Beratung und den Besuch von diversen Workshops. Hier können Crowdfounder ihre Fragen stellen und erhalten Fertigkeiten, die ihr Projekt zum Erfolg führen sollen. In den Bezug auf die Gebühren, die die Crowdfoundingplattformen verlangen, gibt es Unterschiede. Einige verlangen keine Nutzungsgebühr, andere dagegen fordern einen bestimmten Betrag der gesammelten Summe ein. Alle Plattformen bestehen allerdings auf Transaktionskosten für die eingegangenen Gelder.Ein bekanntes Beispiel für ein Crowdfoundingprojekt ist der Film zur Serie von Stromberg. Hierbei wurde der komplette Film nur von der Crowdfoundinginitiative finanziert. Alle beteiligten Geldgeber wurden dafür im Abspann namentlich erwähnt.

Ausgewählte deutsche Crowdfoundingplattformen

Startnext: Dies ist die größte Crowdfoundingplattform in Deutschland. Sie ist generell auf keine bestimmte Projektkategorie ausgelegt, fördert aber sehr gern Projekte in in den Bereichen Kunst und Kultur. Startnext bietet umfangreiche Leistungen für die Crowdfounder an. Dazu gehören nicht nur regelmäßige Workshops, sondern auch feste Sprechstunden,bei denen die Projektinhaber sich jederzeit informieren und Rat einholen können. Diese Plattform basiert auf einer freiwilligen Nutzungsprovision und verlangt 4% Transaktionskosten für die Geldeingänge. Durch das große Netz an Kontakten, über das Startnext verfügt, ist diese Plattformen sehr beliebt und wird oft genutzt. Es bestehen sehr viele Kontakte zu Universitäten, Firmen und anderen eventuell nützlichen Geschäftspartnern.

Vision Bakery: Vision Bakery bietet seinen Nutzern ebenfalls ständig die Möglichkeit der kostenlosen Beratung und Unterstützung. Dabei können dort alle Projekte eingestellt werden, die erdenklich sind und umgesetzt werden möchten. Im Gegensatz zu anderen Plattformen, die eine Nutzungsgebühr verlangen, wird diese hier nur fällig, wenn das Projektziel auch erreicht werden konnte. Allerdings beläuft sich die Summe dann auch auf 10% der gesammelten Gelder.Im Gegensatz dazu werden auch nur 1,9% Transaktionsgelder fällig. Im Falle von Vision Bakery müssen sich Nutzer nicht registrieren bevor sie die Unterstützung oder Beratung im Allgemeinen in Anspruch nehmen können.

 
Science Strater: Science Starter ist eine Crowdfoundingplattform, die ausschließlich auf Projekte in Wissenschaft und Forschung ausgelegt ist. Hierbei fühlen sich oft Forscher und Studenten angesprochen, die eine Vision umsetzen möchten. Dank der großen Transparenz ist es hier möglich, dass die Öffentlichkeit jederzeit an den Projekten teilhaben kann und auch entsprechende Vorschläge mit einbringt. Da diese Plattform einen sehr großen wissenschaftlichen Auftrag erfüllen möchte, verlangt sie keinerlei Nutzungsgebühren und möchte lediglich 4% Transaktionsgebühren für den Aufwand erhalten.

Spielschmiede: Die Spieleschmiede ist eine sehr besondere Crowdfoundingplattform. Hierbei werden nicht nur bestimmte Spielprojekte bis zu ihrer Umsetzung begleitet, sondern die Spieleschmiede ist auch interessiert an der Vermarktung des Spiels. Besonders in der Form, dass ein Verlag gefunden wird, der ein Spiel verlegen möchte. Oftmals sind Verlage nicht begeistert von dem vorliegenden Spiel, weil es kein großes öffentliches Interesse erwecken könnte und damit ein Ladenhüter bleiben würde. Mit den gesammelten Geldern aus der Spieleschmiede werden also nicht nur Ideen unterstützt, sondern es wird auch ein Verlag gefunden, der sich bereitgeklärt auch kleinere Auflagen zu erstellen.

fairplaid: Fairplaid ist eine sehr familiäre Plattform und ist im sportlichen Bereich angesiedelt. Hier können sehr viele Vereine ihre Projekte finanzieren lassen. Auch kleine dörfliche Gemeinden oder der Jugendsektor sucht hier nach Unterstützung. Gerade für den Kauf neuer Trikots oder die Instandsetzung der sportlichen Anlagen für ein angemessenes Training lässt sich die Fairplaid-Plattform in Betracht ziehen. Eltern unterstützen damit ihre Kinder und können den Erhalt von Vereinen garantieren. Ein Geldgeber und Helfer erhält im Falle einer Spende eine Beteiligung in Form eines Gutscheines. Dabei kann es sich um einen freien Spieleintritt oder eine andere Leistung handeln, die im Vorfeld mit dem Geldgeber geregelt wird.


100 FANS: Hier findet sich eine sehr besondere Form des Crowdfoundings. Leser entscheiden hier, ob Projekte zu einem Buch werden. Viele junge Autoren nutzen die Plattform nicht nur um ihr Projekt zu finanzieren, sondern auch um vorab eine Meinung der Leserschaft zu erhalten. Dabei stellen sie erste Leseproben oder den groben Handlungsrahmen und ihre Ideen zur Verfügung. Die Leserschaft gibt dementsprechend nach der Sichtung Feedbacks und kann entscheiden, ob sie den Druck fördern möchte. Entsprechend dieser Grundlage können junge Autoren sich auch mit den Lesern in Verbindung setzen und über Ideen oder Alternativen diskutieren bevor ein Projekt gestartet wird.
 
EXPORO
 
EXPORO stellt Projektträgern und Immobilienentwicklern dieses Kapital in Form von Mezzanine- oder Fremdkapital zur Verfügung. Hierzu bündelt EXPORO Kapital vieler Privatinvestoren, welche einfach und direkt über unsere Crowdinvesting-Plattform online investieren können.
EXPORO übernimmt dabei die gesamte Betreuung der Privatinvestoren und gibt eine Platzierungsgarantie. Über einen Treuhänder werden diese Gelder ohne Verzögerung zum vertraglich zugesicherten Termin ausgezahlt. Am geplanten Laufzeitende wird das Darlehen plus Zinsen an die Privatinvestoren über den Treuhänder zurückgezahlt.
Wir garantieren die vertrauliche Verwendung der übermittelten Daten. Die eingegebenen Informationen werden ausschließlich zur Prüfung Ihrer Finanzierungsanfrage verwendet. Eine Weitergabe der Daten ist ausgeschlossen.

Zinsland

Hamburg, im Frühjahr 2014: Carl-Friedrich von Stechow, Dr. Stefan Wiskemann und Moritz Eversmann finden sich zusammen, um Ihre Idee zu verwirklichen. Die Idee, dass das Internet das Potential hat, Investitionen in renditestarke Immobilienprojekte transparent und leicht verständlich anzubieten. Ein neues Anlageprodukt für die wachsende Zahl an Privatanlegern, die sich in Zeiten von Niedrigzinsen fragen, wo sie ihr Geld noch anlegen sollen – Crowdinvesting über eine Online-Plattform. ZINSLAND.

Denn der Immobilienmarkt boomt: Bauträger und Entwickler bauen und projektieren neue Wohnungen und brauchen dafür Kapital. Kapital, das eigene Ressourcen schont, die Kreditfähigkeit gegenüber der Bank verbessert und den Handlungsspielraum bei den Projekten verbessert. Auf dem Spielfeld der Mezzanine Finanzierung bringt ZINSLAND beide Parteien zusammen.

Hervorgegangen aus einem Private Equity Fonds, der seit mehr als zehn Jahren auf dem deutschen Markt aktiv ist, verfügen die Macher von ZINSLAND nicht nur über langjährige Erfahrung in der Finanzierung von Immobilienprojekten, sondern auch über ein gewachsenes Netzwerk an etablierten Projektentwicklern. Der Schlüssel zum Erfolg ist der Zugang zu guten Projekten.

Die Gründer von ZINSLAND haben die Möglichkeiten des Internets für neue Anlageprodukte früh erkannt – mittlerweile reift Crowdinvesting zu einer eigenen Assetklasse heran. ZINSLAND ist als Vorreiter dabei.

Bergfürst

BERGFÜRST ist angetreten, die selbstbestimmte und realwirtschaftlich orientierte Anlegerkultur in Deutschland zu fördern. Dank direkter Beteiligungen kann jeder in einzelne Immobilien investieren!

Grundag

Die GRUNDAG Plattform wird von der GRUNDAG Crowdfunding Services GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der CrowdDesk GmbH, betrieben. Sowohl bei der GRUNDAG Crowdfunding Services GmbH als auch der CrowdDesk GmbH handelt es sich um von der ERGE Miet- & Finanzvermittlung GmbH & Co. KG unabhängige Gesellschaften.

Hintergrund

Die  ERGE Miet- & Finanzvermittlung GmbH & Co. KG konzentriert sich auf die Auswahl und die Akquise von Immobilien-Projekten. Über die Crowdinvesting-Plattform GRUNDAG wird Anlegern die Möglichkeit geboten, ihr Geld in Form verzinslicher Nachrangdarlehen für die Finanzierung von Immobilien-Projekten einzusetzen.

Die rechtlichen Grundlagen der Crowdfinanzierung ergeben sich aus dem Vermögensanlagengesetz (VermAnlG). Das dort verankerte Schwarmfinanzierungsprivileg ermöglicht es internetbasierten Plattformen wie der GRUNDAG, Finanzanlagen effizient zu vermitteln, bei dem Projekte bis zu 2,5 Mio. Euro finanziert werden können. Für solche Finanzanlagen sind keine Anlageprospekte notwendig, die sonst bei Vermögensanlagen und Wertpapieren gesetzlich erforderlich sind.


Das Betreibermodell

Für das Betreiben der Crowdinvesting-Plattform kooperiert die ERGE Miet- & Finanzvermittlung GmbH & Co. KG mit der CrowdDesk GmbH.

Diese wurde im Jahr 2011 als bürgerschaftliche und unternehmerische Antwort auf die weltweite Finanzkrise gegründet, mit dem Anliegen eine transparente Alternative zum etablierten Finanzsystem zu bieten. CrowdDesk fokussiert sich als technischer Finanzdienstleister und Finanzanlagenvermittler auf die Realisierung bürgernaher Projektfinanzierungen und ist Spezialist in der Vermarktung, Abwicklung und Administration von Schwarmfinanzierungen.

Im Rahmen der Kooperation konzentrieren sich die ERGE Miet- & Finanzvermittlung GmbH & Co. KG und CrowdDesk jeweils auf das, was sie besonders gut können:
 
  • Die ERGE Miet- & Finanzvermittlung GmbH & Co. KG nutzt ihre Expertise und das umfangreiche Netzwerk, um Projekte zu identifizieren. Sie wählt diese anhand ihrer Anlage- und Finanzierungsgrundsätze aus und schlägt sie der Online-Plattform GRUNDAG zur Vermittlung vor.
  • Die CrowdDesk GmbH stellt die technische Infrastruktur und kaufmännische Dienstleistungen zur Verfügung und betreibt die Online-Plattform GRUNDAG in der GRUNDAG Crowdfunding Services GmbH.

Selbstredend gibt es noch viele andere Crowdfoundingplattformen im deutschen Raum. Auch die Volks-und Raiffeisenbanken sind an diesem Markt vertreten, um junge Unternehmer zu unterstützen und Gelder für sie zu sammeln. Neben dieser Funktion kommen den Crowdfoundern auch immer wieder umfangreiche Beratungen und Unterstützungen zu Gute. Ebenso ist auch ADDACT eine besondere Plattform. Diese fördert Konzerte in kleineren Städten. Wenn genügend Fans an der Aktion teilnehmen, dann kann ein Konzert realisiert werden. Auch Foodfounding wird in Deutschland unterstützt. Viele Foodfounder können hier ihre Ideen vorstellen, die dann eventuell auch bis zur tatsächlichen Umsetzung gefördert werden. Aber auch für die sozialen Zwecke existieren in Deutschland viele, vornehmlich regionale, Crowdfoundingplattformen. Hier geht es nicht um die Vermarktung oder die Herstellung eines Produkts. Ferner sind auch der finanzielle Profit und die Teilhabe an einem Unternehmen nicht gefragt. Bei sozialen Projekten werden Gelder gesammelt, die einem Einzelschicksal zur Verfügung gestellt werden, um Behandlungskosten oder Medikamente zu zahlen. Auch Aktionen für Tiere können über Crowdfounding finanziert werden. Die hohe Bereitschaft der Menschen neue Ideen zu fördern und anderen zu helfen, steht dafür dass das Corwdfounding auch in Deutschland sehr erfolgreich geworden ist und auch weiterhin bleibt.

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